Wallis: Matterhorn - Nordwand (Schmidroute)

Früher als eine der drei grossen klassischen Nordwände der Alpen unter den Extremen begehrt, heute dagegen deutlich weniger in Mode als z.B. die Nordwände von Eiger, Droites oder Grandes Jorasses. Trotz des relativ hohen Bekanntheitsgrades existieren in der Literatur und im Web wenig vernüftige Informationen über die Wand. Wir hatten das Glück im Juni, d.h. zur Zeit der längsten Tage und vor Beginn der eigentlichen Matterhornsaison, recht gute Bedingungen vorzufinden.
Das Einstiegseisfeld hatte zunächst guten Firn, im oberen Teil dann Blankeis. Am Ende des Eisfeldes ist die Routenwahl etwas unklar. Das aus der Ferne markante Schrägcouloir, die sogenannte Naht, sieht man von dort nicht. Man muss zunächst noch einige Seillängen nach rechts queren.
In der Naht selber steckten dann immer wieder Haken, so dass wir nur wenige Sicherungen selbst anbringen mussten. Wenn doch waren dies Klemmkeile und keine Eisschrauben. Dafür war die Eisauflage meist zu dünn. Es gab einen ständigen Wechsel zwischen Fels, Eis und Schnee so dass wir die Steigeisen die ganze Zeit anbehielten. Die Felsqualität empfanden wir als ok, jedenfalls besser als wir es vorher erwartet hatten.
Nach der Naht gibt es verschieden Möglichkeiten weiterzuklettern. Wir hielten uns ein wenig links so dass wir etwa 50m unterhalb des Gipfels auf den Hörnligrat trafen.

    Das Matterhorn aus Nordosten im Juni 2001.
Eingezeichnet sind der Aufstieg über die klassische Schmid-Route der Nordwand und der Abstieg über den Normalweg des Hörnligrates.
Das untere Dreieck markiert den Ausgangspunkt, die Hörnlihütte, das obere Dreieck die Solvayhütte, in der wir im Abstieg übernachteten.

Zustieg zur Hörnlihütte

Sonnenaufgang

Einstiegseisfeld 1

Einstiegseisfeld 2

Ende Einstiegseisfeld

Übergang zur Naht 1

Übergang zur Naht 2

Naht

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