Eine der bekanntesten Alpentouren, die aber nicht durch die Ereignisse bei der Erstbegehung, sondern durch einen
gescheiterten Versuch zuvor berühmt wurde. Sieben der damals (1961) bekanntesten Bergsteiger Europas um den Italiener Walter Bonatti und den Franzosen Pierre Mazeaud trafen sich zufällig und taten sich zu einem Besteigungsversuch zusammen. Am Fuße des letzten Steilaufschwunges, der sogenannten Kerze, gerieten sie in einen furchtbaren, mehrere Tage andauernden Wettersturz. Im nachfolgenden Rückzug starben nacheinander vier der sieben an Erschöpfung. Insgesamt ist der Freneypfeiler zwar kürzer als andere Klassiker wie Walker- oder Droitespfeiler, aber die grössere Höhe macht sich deutlich bemerkbar. Im unteren Teil oft wunderschöne Kletterei an gutem Fels. Oben an der Kerze dann anstrengend und für die Meisten teilweise technische Kletterei. Zum Schluss wartet noch der kombinierte Weiterweg zum Innominatagrat und hoch zum Montblancgipfel.
Wir waren zuvor drei Tage auf der Turiner Hütte zur Akklimatisation. Als wir ins Tal kamen war der Wetterbericht
weiter so gut, dass wir nicht zögerten und sofort Richtung Ecclesbiwak aufbrachen. Im unteren Teil gönnten wir uns
einen besonderen Luxus als wir den Materiallift der Monzinohütte nutzten. Wir waren nur zu zweit in der oberen,
kleineren Biwakschachtel.
In der einige Meter weiter unten gelegenen neueren Biwakschachtel schliefen noch einige Bewerber für den Innominatagrat.
Wir waren also alleine am Pfeiler.
Schon am Einstieg erreichten uns die ersten Sonnenstrahlen, aber wir konnten die Kletterei nicht richtig genießen.
Wären diese unteren Seillängen nur irgendwo eine Stunde vom Auto entfernt, wäre das sicher eine beliebte
Genusskletterei. Aber dort oben sucht man an jedem Standplatz nach einer Möglichkeit sich zu setzen und ein wenig zu Verschnaufen.
Nach dem berühmten Biwakplatz, an dem Bonatti und seine Kameraden auf eine Wetterbesserung hofften,
erwarteten uns noch drei schwerere Seilängen an der Kerze. Die erste geht auch für
Normalverbraucher noch ganz gut frei, dann folgt eine kurze Querung nach rechts und die anstrengende Kaminlänge.
Dort ist eine Trittschlinge ganz nützlich. Dies war übrigens die einzige Seillänge im Schatten.
Bis zum Gipfel der Chandelle wird's dann wieder leichter und nach einer kurzen Abseilstelle warten noch ca. 1,5-2h zum
Hauptgipfel, den wir gegen 18.30 Uhr erreichten.
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Der Zustieg vom Eccles-Biwak | Freneypfeiler mit Weiterweg zum Montblanc |
![]() Oberes Eccles-Biwak |
![]() Im unteren Teil |
![]() Im unteren Teil 2 |
![]() Biwak von Bonatti und Gefährten |
![]() An der Kerze |
![]() An der Kerze 2 |
![]() Anstrengender Kamin an der Kerze |
![]() Oben am Innominatagrat |